7 äußere Faktoren – und was sie mit Deinem Wohlbefinden anstellen
Welche äußeren Faktoren Einfluss auf unsere Gesundheit haben und uns Richtung Belastungsgrenze manövrieren, erklärt dieser Beitrag.
Wenn wir unsere psychische Gesundheit, Gesundheit im Allgemeinen oder Wohlbefinden erhalten bzw. wiederherstellen wollen, kommt es nicht nur darauf an, auf die Problembewältigung zu schauen. Um eine Balance in unserem inneren System zu erlangen, braucht es ein Gegengewicht zu den Problemen. Das sind unsere Ressourcen. So ähnlich wie bei einer Waage, die in beiden Waagschalen ungefähr die selben Gewichte braucht, um sich “in Waage zu halten”. Im Artikel über zwei grundsätzliche Einflussfaktoren haben wir bereits gesehen, dass Symptome oder Störungen entstehen, je näher man seiner individuellen Belastungsgrenze kommt. Für das Wohlbefinden und um Erkrankungen vorzubeugen, ist es also von Vorteil, möglichst weit weg von dieser Grenze zu sein. Um den Abstand wieder zu vergrößern, kann ein erster Schritt sein, seine Ressourcen anzuzapfen oder zu reaktivieren.
Mal ganz unwissenschaftlich gesagt sind Ressourcen Dinge, Fähigkeiten oder Fertigkeiten, die Dir helfen, Dein Leben zu meistern, Deine Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen. Kurz gesagt, um Dich wohlzufühlen und ins Gleichgewicht zu bringen.
„Eine Re-Source ist eine Quelle, die Dich zurück zu Deinem ursprünglichen Zustand bringt. Nämlich zu dem mit einem vollen Akku.“
Es gibt viele Möglichkeiten, Ressourcen zu klassifizieren. Ganz allgemein gibt es z. B. physikalische, materielle, ökologische, soziale, institutionelle, kulturelle, organisationale Ressourcen.
Für unsere Zwecke und aufbauend auf dem psychologischen Modell über die inneren und äußeren Faktoren, die uns im Leben beeinflussen, schauen wir hier vereinfacht auf innere und äußere Ressourcen.
Zu ihnen gehören Dinge, die in uns selbst stecken. Zum einen sind es psychische Faktoren, wie beispielsweise konstruktive oder hilfreiche Werte und Einstellungen. Zum anderen kann auch unser Körper eine Ressource sein, wenn er sich fit und gesund fühlt oder wenn wir ihn dazu benutzen können, um in Balance zu kommen.
Innere Ressourcen machen uns resilient (widerstandsfähig) gegenüber den Anforderungen des Lebens.
Das sind Ressourcen, die oft einen schnellen Erholungseffekt besitzen. Eine heiße Wanne, Sauna, Freunde treffen, einem Hobby nachgehen, wandern, sinnhafte Tätigkeiten, Pause machen, Yoga, nahrhaftes Essen, Krimi lesen, im Garten wuseln…
Kurzfristige Ressourcen sind solche, die uns direkt im Alltag einen Ausgleich zu den Pflichten und Aufgaben bringen. Oft sind es Dinge, die zu den äußeren Ressourcen gezählt werden.
Langfristige Ressourcen hingegen schaffen eine Basis, die uns grundsätzlich dabei hilft, uns in und mit unserem Leben so zu fühlen, wie wir es uns wünschen. Dadurch kann ein gesundes, zufriedenes, glückliches, erfolgreiches und entspanntes Leben entstehen.
Zu ihnen gehören bspw. Fähigkeiten wie Geduld, Durchhaltevermögen, Reflexionsfähigkeit, Disziplin, Lösungsorientierung, soziale Kompetenzen oder ein konstruktiver Umgang mit Emotionen. Man könnte sie auch Soft Skills (fachunabhängige Fähigkeiten) nennen. Sie sind mit den inneren psychischen Ressourcen gleichzusetzen.
Wenn es darum geht, schnelle erste Erfolge zu spüren, eignen sich vor allem äußere und kurzfristige Ressourcen. Sie füllen den Akku sozusagen in Echtzeit auf.
Auch in einer Psychotherapie werden Ressourcen meist ganz am Anfang (wieder) aktiviert.
Bei jedem Menschen besteht der Ressourcen-Cocktail aus einem individuellen Mix aus unterschiedlichen Zutaten. Ein Rezept für alle gibt es nicht.
Introvertierte Personen tanken zum Beispiel eher in Ruhe und durch Rückzug von anderen Menschen auf. Genau umgekehrt ist es bei Extravertierten. Sie lieben es gesellig und bekommen besonders gut im Zusammensein mit anderen Menschen Energie. Vielleicht ist es aber auch eine Mischung aus beidem, ganz flexibel, je nach Befinden und aktueller Lebenslage. An einem Tag so, am nächsten Tag anders.
Erlaubt ist was Spaß macht, was sich gut anfühlt und was Dich erholen und Energie aufladen lässt.
Höre auf Dein Bauchgefühl. Sei neugierig. Probiere verschiedene Dinge aus.
Und wenn Du überhaupt keine Idee hast, was es für Dich sein könnte, darfst Du auch bei anderen abgucken. Welche Hobbys, welchen Lebensstil bewunderst Du bei anderen? Was genau? Beginne etwas Neues. Worauf auch immer Du Lust hast, probiere es aus. Es kann auch Phasen geben, in denen der Antrieb fehlt. Tue es trotzdem.
Zu besonders wirksamen und wohltuenden Ressourcen gehören Dinge, die einen Flow-Zustand auslösen. Ein Mensch im Flow geht in einer Tätigkeit vollkommen auf und ist völlig darin vertieft. Meist bekommen sie ringsherum kaum noch etwas mit. Was ist das bei Dir? Tanzen, Musik hören, Steuererklärung machen, Joggen, Putzen, mit der besten Freundin quatschen, Pläne schmieden/eine Reise planen?
Wir Menschen sind schon immer ein Teil der Natur gewesen. Mittlerweile leben wir zwar fast alle in festen Häusern und holen unser Essen aus der Tiefkühltruhe, dadurch haben wir uns allerdings von der Natur entfernt. Doch wir sind immer noch Teil von ihr. Unsere weit entfernten Vorfahren klagten nicht über chronischen Stress, wie wir ihn kennen. Logisch, es gab den “Zivilisationsstress” noch nicht.
Sie lebten in und mit der Natur. Ein Punkt, warum wir es auch öfter tun sollten, das in der Natur Sein. Die Erholung kommt dann fast von allein. Ganz gleich, ob man in Bewegung ist oder sich der Natur einfach nur in Ruhe hingibt.
Ich höre schon: „Das ist ja alles richtig. Aber in meinem Alltag fehlt mir dafür die Zeit.“
… ist genau die richtige Zeit damit anzufangen. Denn dann ist die Belastungsgrenze bereits erreicht oder der Weg bis dahin nicht mehr weit.
Selbst wenn es gerade schwierig ist etwas umzusetzen, hilft es, sich Gedanken über dieses Thema zu machen.
Oft liegen diesem Zeitproblem Programme (innere Faktoren) zugrunde, die uns daran hindern, aus Verhaltens- und Denkmustern auszusteigen. Dann ist der nächste Schritt, sich diese Programme genau anzuschauen und ggf. zu verändern. Innere Faktoren zu verändern, benötigt häufig ein wenig mehr Zeit und Energie als „einfach“ Dinge im Außen zu ändern. Mehr dazu findest Du in den Artikeln Mindset und Anteile.
Ressourcen sind wichtige Werkzeuge, um Deine körperliche, psychische und seelische Gesundheit in Balance zu bringen, Symptome zu reduzieren und Erkrankungen vorzubeugen. Das sind alles gute Dinge. Am besten daran ist allerdings, dass sie Dir gut tun und Spaß machen. Zumindest meistens. 😉
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